NTV hat kapituliert, Merkel – Werbung statt Nachrichten.

In der Nachrichtensendung verzichtete man gänzlich auf Berichterstattung und setzte auf Wahl-Werbung (allerdings ohne Bemerkung, dass man gesetzlich zur Ausstrahlung verpflichtet sei).

Aber NTV hat einen Preis verdient. Das schamloseste Anbiedern aller Zeiten.

Titel:
Kampf ums Kanzleramt.
Allerdings wird schnell klar: die Kanzlerin muss nur um Bescheidenheit kämpfen, denn das Ergebnis steht jetzt schon fest.

Moderation im Beitrag:

„Sie jettet um die ganze Welt, tausende Kilometer in einer Woche. Angela Merkel ist einfach immer da, so der Eindruck!
Ob Griechen-Drama, Ukraine-Krise oder Klimaschutz – die Kanzlerin verhandelt derzeit an allen Fronten. Und hat damit bei den Wählern ein hohes Ansehen erworben.“

Merkel ist immer da. Ja genau Ihr Lieben von NTV. Deshalb ist die Formulierung „Merkel taucht mal wieder ab“ auch noch nie irgendwo vorgekommen.

Und es ist auch wahnsinnig süss, dass sie sich um das Griechen-Drama, an dem sie eine Hauptschuld trägt, bemüht (vor allem im Verstärken) oder sich um die von der eigenen Regierung verursachten Katastrophe in der Ukraine besorgt zeigt. Aber – man stelle sich vor – ich hab bis zu dieser Sendung echt geglaubt, dafür wird die Frau bezahlt. Ich dachte wirklich, das sei ihr Job.

Interessant ist natürlich auch die Frage, wenn sie sich jetzt erst dieses Ansehen erworben hat, wer zum Henker hat die uckermarksche Frohnatur eigentlich die letzten 3 Mal gewählt?

Ich muss mir wirklich abgewöhnen über Nachrichten nachzudenken.
Denn dann hätte ich wohl nicht wie paralysiert meinen Fernseher angestarrt, als es richtig zur Sache ging:

Weil man total unbefangen wirken will, darf auch ein ganz neutraler Beobachter, nämlich Herr Güllner vom Forsa-Institut, verkünden, was wir von unserer Kanzlerin denken.

„Sie gibt den Menschen das Gefühl, sie kümmert sich darum, dass die vielen Krisen in der Welt nicht durchschlagen auf den Alltag. Sie ist so etwas wie ein lebender Rettungsschirm und gibt damit vielen auch Sicherheit.

Nein meine Damen und Herren. Das habe ich mir nicht ausgedacht!
Also entweder der Herr des Forsa-Instituts bedient sich einer äusserst kreativen Umfragetechnik oder er hat sich gerade als Merkels grösster Fan geoutet, was natürlich dann doch den einen oder anderen Zweifel, an den Umfragewerten des besagten Instituts aufkommen lässt.

Sie kümmert sich darum, dass die Krisen nicht auf den Alltag durchschlagen. Will heissen: man sorgt dafür, dass die Deutschen weiter biersaufend den Arsch von der Couch nicht hochkriegen, indem man sie mit Trallalla-Nachrichten versorgt und somit verhindert, dass irgendwer kapiert, was in dieser Welt eigentlich so vor sich geht.

Und der „lebende Rettungsschirm“. Das war doch wohl der Höhepunkt der Merkel-Lobhudelei!
Ich glaube nicht, dass das noch überboten werden kann.

Die lebende Wetterfahne – ok.
Das lebende Besatzungsstatut – auch das.
Lebt das Ding eigentlich wirklich – auch dafür hätte ich Verständnis.

Aber der lebende Rettungsschirm!
Sorry, aber ich muss mich jetzt erst mal sehr sehr lange sammeln!


Propagandameldungen vom 02. August 2015